Sehenswürdigkeiten

Die Insel Herrenchiemsee

Die größte der drei Inseln im Chiemsee entfaltet ihre Bedeutung in der neueren Geschichte:

Mitte des 17. Jahrhunderts entstand das Augustinerchorherrenstift (Altes Schloss), ein von vier Flügeln gebildetes Klostergebäude, das bis zur Säkularisation 1803 den Augustiner Chorherren als Heimat diente. Nach 1803 nahm es eine wechselvolle Geschichte bis schließlich König Ludwig II. 1873 die gesamte Insel für 350.000 Gulden von einer württembergischen Holzverwertungsgesellschaft kaufte und dort das weltweit bekannte Schloss Herrenchiemsee als Hommage an den Sonnenkönig Ludwig den XIV. erbaute.

Im August 1948 entwarf im ehemaligen Kloster der Verfassungskonvent das Grundgesetz der jungen Bundesrepublik Deutschland.

Ludwig der II, König von Bayern bewunderte die absolutistische Herrschaft des französischen Königs Ludwigs des XIV und ließ Herrenchiemsee als Abbild von Versailles erbauen – rund 200 Jahre später und ungleich prachtvoller als das Vorbild. Obwohl von über 70 geplanten Räumen nur etwa 20 endgültig fertiggestellt und auch die Gartenanlagen nur zu einem Bruchteil realisiert wurden lohnt ein geführter Rundgang: Kunst und Handwerk in höchster Vollendung trugen vor fast 150 Jahren zu einer Ausstattung bei, die einen heute noch staunen lässt.

Gute Klostergaststätte, Biergarten mit prachtvoller Aussicht. Der Weg vom Bootssteg zum Schloss dauert etwa 20 Minuten; wahlweise kann man sich von einer Pferdekutsche spazieren fahren lassen.

www.herrenchiemsee.de
www.de.wikipedia.org/wiki/Neues_Schloss_Herrenchiemsee

Die Fraueninsel

Die Fraueninsel im Chiemsee blickt auf eine lange Geschichte zurück. Das Kloster selbst wurde 782 von Tassilo III. als Kloster Frauenwörth gegründet. König Ludwig der Deutsche setzte um 857 seine Tochter Irmengard als Äbtissin ein – sie gilt als Schutzpatronin des Chiemgaus und wurde 1929 seliggesprochen.
Das Kloster liegt auf dem Scheitelpunkt der Insel – auffallend ist der achteckige freistehende Campanile. Die benachbarte karolingische Torhalle gehört zu den ältesten Hochbauten in Deutschland.
Der ganze Charme der Insel erschließt sich auf einem Rundgang. Fischer, Kunsthandwerker und immer wieder kleine und große Einkehrmöglichkeiten wechseln sich ab, gepflegte Gärten und immer wieder neue Blickwinkel auf den Chiemsee und die gegenüberliegenden Ufer lassen ein überaus beschauliches Inselgefühl entstehen. Dementsprechend gut schmecken Schweinsbraten oder Chiemsee-Renke in den Inselgasthöfen, die sämtlich eine empfehlenswerte Küche haben. Durch die Schifffahrt ist die Insel gut angebunden. Schiffe von Gstadt oder Prien bieten regelmäßige Fahrtmöglichkeiten.

www.chiemsee-inseln.de
www.frauenwoerth.de
www.chiemsee-schifffahrt.de

Prien und das Kirchlein in Urschalling

Gerade mal 10 Minuten mit dem Auto sind es von Breitbrunn nach Prien, der liebenswerten Kleinstadt am Westufer des Chiemsees. Mit rund 10.000 Einwohnern schon recht erwachsen hat sich Prien den Charme einer oberbayrischen Kleinstadt erhalten. Ausgerichtet auf den Fremdenverkehr bietet Prien alle Einkaufsmöglichkeiten; kleine Fachgeschäfte beleben die Innenstadt, alle Supermärkte sind an einem ortsnahen Bereich zusammengefasst und regelmäßig von 07:00 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet.
Der Ortskern ist durch eine Dampflok mit der Dampferanlegestelle in Prien-Stock verbunden, von der alle Rundfahrten, Inseltouren und auch abendliche Sonderfahrten über den Chiemsee starten. Natürlich kann man die Anlagestellen auch mit dem Auto erreichen. Die futuristisch anmutende Therme „Prienavera“ am Chiemseeufer lädt insbesondere bei schlechtem Wetter zum Relaxen ein.

3km außerhalb Richtung Bernau zweigt rechts eine kleine Straße zu einem Weiler namens Urschalling ab. Dort findet sich einer der schönsten mittelalterlichen Freskenzyklen im Kirchlein St. Jakobus. Entstanden im 12. Jahrhundert und zwischen 1200 und 1400 ausgemalt hat man die Fresken in den letzten 20 Jahren aufwendig restauriert – bemerkenswert insbesondere die Darstellung der Dreifaltigkeit.
Von so viel Kunstgenuss erschöpft kann man sich wunderbar im Traditionsgasthof Mesner Stub‘n gleich neben der Kirche stärken.
www.prien.de
www.de.wikipedia.org/wiki/Urschalling
www.mesnerstubn.de

Kloster Seeon

Mozart hat hier musiziert (wo auch nicht im süddeutschen Raum…), die Benediktiner hatten eine bedeutende Schreibschule und ganz allgemein war Seeon ein Ort religiöser Gelehrsamkeit. Seit der Säkularisation 1803 änderte sich das: Zunächst Heilbad, Erholungsheim und Kaserne wurde es von 1852 bis 1934 Sitz der russischen Herzöge von Leuchtenberg. Das orthodoxe Kreuz auf dem Grab der Anastasia im kleinen Friedhof vor dem Kloster erinnert noch heute an die umstrittene Zarentochter.
Die Klosterkirche St. Lambert ist ein Kleinod für alle die Freude an Renaissancefresken haben: um 1580 hat man nicht nur biblische Geschichten und Heiligendarstellungen an Decken und Wände gebracht sondern über dem Ausgang in einem „Jüngsten Gericht“ auch mehr als deutlich dargestellt, welchen Weg man zu nehmen hat, will man nicht im Kochtopf des Teufels enden. Comics für ein Volk, das im ausgehenden Mittelalter meist weder lesen noch schreiben konnte. Übrigens: Die Landanbindung gibt’s erst seit 1816 - bis dahin mussten Mönche und Gäste rudern.

Der Klosterwirt ist in alten Gewölben untergebracht und kocht gut. Im Sommer kleine Terrasse vor dem Kloster direkt am See.

www.kloster-seeon.de
www.hdbg.eu/kloster/web/index.php/detail/geschichte?id=KS0380

Schloss Amerang

Bekannt ist es für seine Innenhofarkaden, für seine Sommerkonzerte, die regelmäßig – auch regengeschützt – im Schlosshof mit den italienischen Renaissancestilelementen stattfinden und durch seinen Schlossherrn, Ortholf Freiherr von Crailsheim. Durch seinen unternehmerischen Geist und einen überaus regen überregionalen Förderverein konnte das Schloss in den letzten 20 Jahren saniert werden und bietet heute einen prächtigen Rahmen für allerlei Kulturelles zu allen Jahreszeiten.

Viel profaner aber nicht minder vergnüglich – und auch kindertauglicher – ist das unweit gelegene Ameranger Automuseum, das nicht nur anhand von 200 Oldtimern die automobile Geschichte erzählt, sondern auch über eine faszinierende Modelleisenbahn auf Spur II verfügt, die auf über 500m² Fläche auf mehr als 650m Gleisen fährt.

www.schlossamerang.de
www.amerang-im-chiemgau.de
www.efa-automuseum.de/home

Bauernhausmuseum Amerang

Manchmal ist recht spannend, sich mit bäuerlicher Wohn- und Erwerbskultur der vergangenen Zeit auseinanderzusetzen, manchmal ist es aber auch einfach nur schön, die Wege zwischen alten gepflegten und in der Saison mit vielen Blumen geschmückten landwirtschaftlichen Anwesen entlang zu streifen.
Das Ameranger Bauernhofmuseum bietet beides. Inmitten alter Streuobstwiesen zeigen die verschiedensten Bauernhäuser, Gehöfte und Zuhäuser einen Einblick in bäuerliches Leben früherer Jahre, aber auch mit Lausbubentagen, Schreinerwerkstatt oder Apfeltagen im Herbst gibt es eine Menge Veranstaltungen, die Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Freude bereiten können.

Ein Museumsladl namens „Heimatwerk“ bietet Bodenständiges als Souvenirs. Dienstag bis Sonntag ist von neun bis sechs geöffnet, die Eintrittspreise sind sehr moderat.

www.bhm-amerang.de
www.amerang-im-chiemgau.de

Schloss Hohenaschau

Falknereien passen gut zu alten Gemäuern. Und obwohl Hohenaschau recht gepflegt daherkommt liegen die Ursprünge dieser Burg hoch über dem Aschauer Tal am Fuße der Kampenwand in grauer Vorzeit. Seit 1170 im codex falkensteiniensis urkundlich erwähnt war Hohenaschau zwar immer eine wehrhafte Burg, wurde aber leider nie wirklich als Bollwerk gegen irgendjemanden gebraucht – militärisch wurde sie erst angegriffen, als dieser Burgtypus längst veraltet war. So diente sie über viele Jahrhunderte erst den Falkensteinern bis 1374, dann den Freybergern bis 1606 und danach den Freiherrn von Preysing bis 1853. Als die dann ausstarben erwarb es 1875 die Familie Cramer-Klett, die es bis 1942 besaß. Heute gehört es der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die es an das Sozialwerk der Bundesfinanzverwaltung verpachtet hat. Die betreiben dort ein Erholungsheim (was mit allen Diskussionen über die Belastung der Mitarbeiter im Staatsdienst aufräumen sollte…).

Das Schloss ist interessant, die Führung gut, wenn auch nur zu eingeschränkten Zeiten (Homepage!) und die Preise reell.

In Hohenaschau selbst kann man im Anschluss gut in der Schlosseinkehr essen.

www.hdbg.eu/burgen/burgen_suche-burgen_detail.php?id=brn-0039
www.falknerei-burghohenaschau.de
www.kuku-hohenaschau.de
www.schlosseinkehr.de

Römermuseum Seebruck

Vor rund 2000 Jahren war dort, wo heute Seebruck und der Übergang über die Alz zu finden sind mächtig was los. Das Römerkastell Bedaium bildete um 50 nach Christus eine wichtige Befestigung entlang der Straße von Augsburg nach Salzburg, der alten Via Julia, einer Militärstraße wohlgemerkt, die schnelle Truppenbewegungen zur Sicherung des Reiches ermöglichte. Heute erinnert in dem hübschen Dorf am Chiemseeauslauf der Alz nur wenig an die kriegerische Vergangenheit. Aber man hat viel gefunden – und das Ganze in einem pfiffig gestalteten Museum aufbereitet. Und wenn man sich Zeit und Muße nimmt kann man wirklich wieder ein Stück weit in die Zeit vor 2000 Jahren eintauchen. Gute und informative Homepage.
Seebruck ist ein Ort des Wassersports. Sanft abfallender Seegrund lässt einen 100m in den See laufen, die Alz lädt zu Kanu- und Kajakfahrten ein und der Seglerhafen gehört zu den größten des Chiemsees. Einen guten Blick auf alles hat man von Restaurant und Terrasse des Hotels Wassermann direkt an der Alzbrücke, ein Haus, das auf charmante Weise noch ein wenig des Hauch früherer Sommerfrische bewahrt hat – und nichtsdestotrotz ganz aktuell gut kocht.

www.roemermuseum-bedaium.byseum.de
www.viajulia.de
www.info-seebruck.de
www.seehotel-wassermann.de

Rosenheim und das Museum Lokschuppen

Rosenheim ist ein touristischer Allwettermagnet. Ist es schön kehrt man in eines der zahlreichen Straßencafés rund um den Max-Josef-Platz ein, bummelt durch die zahlreichen großen und kleinen Einkaufsstraßen im Zentrum oder genießt die im Zuge der Landesgartenschau 2010 schön hergerichteten Gärten in der Stadt und entlang des Inn.
Spielt das Wetter nicht so mit lohnt ein Besuch der immer hervorragend gemachten Ausstellungen im Lokschuppen, einem ehemaligen Bahnbetriebsgelände, das sich einmal im Jahr meist von April bis November einem kunst- und kulturhistorischen Thema widmet – museumspädagogisch gut gemacht und thematisch meist auch für Kinder spannend.

Auch das Innmuseum lohnt einen Abstecher. In Bruckbaustadel und angrenzendem Freigelände untergebracht stellt es die zweitausendjährige Geschichte der Innschifferei dar und zeigt anschaulich, mit welchen Mühen der Transpart von Menschen und Gütern verbunden war.

Übrigens – die Stadtbibliothek Rosenheim gewinnt seit vielen Jahren regelmäßig die „Goldmedaille“ aller mittleren Stadtbibliotheken. Stöbern erwünscht!

www.rosenheim.de
www.touristinfo-rosenheim.de
www.lokschuppen.de
www.wwa-ro.bayern.de/wasser_erleben/technik_kultur/inn_museum/index.htm

Historische Stadt Wasserburg am Inn

Wie jeder vernünftige Fluss fließt der Inn – wenn man ihn lässt – nicht schnurstracks von A nach B sondern mäandert fröhlich vor sich hin. Wasserburg liegt an einer solchen Innschleife und hat sich in dieser geschützten Lage über 1000 Jahre störungsfrei entwickeln können. Herausgekommen ist eine heute noch intakte mittelalterliche Stadt, die zu ausgedehntem Stadtbummel einlädt. Das Besondere an Wasserburg ist, dass es nichts Besonderes sein will, dass es sich in seinem mittelalterlichen Flair selbst genügt und diese entspannte Atmosphäre merkt man – insbesondere an sonnigen Sommertagen.
Und wer Freude an Kirchen und mittelalterlich pastellbunten Fassaden hat, an Türmchen und Zinnen, für den ist es ein sehr lebendiges Freilichtmuseum.

www.wasserburg.de/de/touristik/impressionen

Das Salzbergwerk in Berchtesgaden

Das Salzbergwerk in Berchtesgaden blickt auf eine fast 500jährige Bergbautradition zurück. Im Jahr 1517 erstmalig aufgefahren wurde zunächst Steinsalz in bergmännischer Tradition abgebaut. Später arbeitete man mit Sinkwerken, künstlichen unterirdischen Süßwasserseen, in denen das Salz gelöst und als Sole abtransportiert wurde.
Heute fährt man mit der bergwerksbahn ein, nimmt für den Weg zu einem Salzsee wahlweise die Treppe oder eine lange Bergmannsrutsche (für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen ein Hit), und wird mit einer Zugseilfähre über den Salzsee geführt – sehr vergnüglich. Die Informationen rund ums Salz sind spannend aufbereitet und auch für Kinder interessant.
Wer möchte, kann auch im 850m² großen Salzheilstollen die positive Wirkung der Salzluft auf das eigene Wohlbefinden ausprobieren.

Das Salzbergwerk ist ein beliebtes Ausflugsziel: Es empfiehlt sich genügend Zeit für die Hinfahrt einzuplanen (85 km, ca. 75‘) und vor allen Dingen die Karten im Internet zu buchen – sonst kann es lange Wartezeiten geben.

www.salzzeitreise.de www.berchtesgadener-land.com/de/salzalpensteig